Wir feiern die Natur: Jahreszeitentisch leicht gemacht

Manche kennen sie noch aus ihrer eigenen Kindheit, andere lernen sie durch die eigenen Kinder erst kennen: Jahreszeitentische. Sie sind ein kleiner Fleck Natur im Haus, der dem Trubel des Alltags und des schnellen Lebens trotzt und uns daran erinnert, immer mal wieder kurz inne zu halten und unsere Verbindung zur Natur zu spüren.

Je öfter wir uns bereits um die Sonne gedreht haben, desto mehr sind wir – in den europäischen Breitengraden - an die Wechsel der Jahreszeiten gewöhnt. Kinder sehen viel leichter noch das Wunder darin, dass die Welt alle paar Monate wie von Zauberhand ihr komplettes Gewand wechselt. Zusammen mit Kindern können wir immer wieder einen Blick zurück erhaschen und die Welt durch ihre Augen betrachten und staunen.

Ein Jahreszeitentisch ist eine schöne Möglichkeit, sich ein bisschen Natur nach Hause zu holen und dabei den Zyklus der Natur bewusst wahrzunehmen und zu feiern. Wie ihr das ganz einfach tun könnt, wollen wir euch hier zeigen.

Vorneweg: Es gibt beim Jahreszeitentisch kein richtig oder falsch, auch keine Anleitung, aber ganz viel Inspiration. Und damit könnt ihr zusammen einen kleinen besonderen Ort in eurem Zuhause schaffen, den ihr gemeinsam hegt und pflegt und immer wieder neu gestaltet. Mit wenig Aufwand, aber ganz viel Freude. Und das Ganze in nur drei kinderleichten Schritten.

Schritt 1:

Ihr beginnt am besten damit, einen kleinen Platz in eurem Zuhause zu finden. Dieser Ort muss natürlich kein Tisch sein, wie der Name vermuten lässt, sondern ihr entscheidet, wie dieser Ort für dich und euch funktioniert und wie er für euch alle gut erreichbar ist. Hier ein paar Beispiele, die wunderbar funktionieren:

Eine rote Kommode ist mit Stoff bedeckt, davor liegt ein Lammfell. — Basics für deinen Jahreszeitentisch

Beistelltisch
Kleine Kommode
Fensterbrett
Nachttischchen
Niedriges Regalbrett
Puppenhaus
Brett auf dem Boden
Schuhkarton
GRIMM’s Jahreszeitenständer

Schritt 2:

Wenn ihr euch für einen Ort entschieden habt, könnt ihr Materialien zusammensuchen. Auch hierbei seid ihr völlig frei. Zur Orientierung hier aber eine Liste an Dingen, die ihr als dauerhafte Basics auf eurem Jahreszeitentisch platzieren könnt:

farbige Tücher (für jede Jahreszeit mindestens eines)
Eine kleine Vase
Kerzenhalter & Kerze (echt oder elektrisch)
Kleine Schälchen und Körbchen
Steine und Edelsteine
Ein dickerer Ast/Wurzel
Kleine Figuren aus Holz oder Püppchen
Murmeln, Perlen

Bunte Tücher werden auf einer Kommode dekoriert. — Bunte Tücher lassen sich gut als Untergrund verwenden.

Schritt 3:

Damit habt ihr das Grundgerüst für euren Jahreszeitentisch. Nun könnt ihr euch überlegen, was ihr passend zu welcher Jahreszeit findet. Kinder haben da oft sehr schöne und kreative Ideen. Außerdem habt ihr damit endlich einen Ort, an dem alle Schätze gesammelt werden können, die Kinder auf dem Nachhauseweg finden und mitnehmen.

Naturmaterialien liegen in einem Setzkasten. — Schönes aus der bunten Natur

Farben sind ein guter Anhaltspunkt, um die vier Jahreszeiten zu gestalten. Zum Frühling passen wegen seiner Frische beispielsweise zarte pastellige Töne aus zartem hellgrün, rosa, weiß, wie die blühenden Bäume. Zum Sommer mit seiner Helligkeit passen satte Gelb- und Blautöne. Der Herbst färbt die Blätter rot und orange und mit ihm zieht eine warme Gemütlichkeit in die Häuser ein. Und zum Winter mit Schnee und Frost passen kühlere Farben, wie blau und weiß. Mit den entsprechenden Tüchern im Hintergrund oder als Unterlage bekommt euer Jahreszeitentisch schonmal eine Richtung.

In die Vase können je nach Jahreszeit frische Zweige oder Blumen.

Das Kerzenlicht bringt zu jeder Jahreszeit Behaglichkeit. Für kleinere Kinder bzw. Jahreszeitentische im Kinderzimmer eignen sich sicherheitshalber besser elektrische Kerzen.

Die kleinen Schälchen können mit Schätzen aus der Natur befüllt werden. Dafür braucht ihr euch gar nicht viel zu überlegen. Geht einfach raus und ihr werdet sicher mit vollen Händen und Jackentaschen zurückkommen. So werdet ihr eure Kinder bestimmt auch leicht zum Spazierengehen überreden können. Beispiele dafür sind:

Steine
Moosstücke
Zweige und Sträucher
Blumen
Blätter
Kastanien, Eicheln, Bucheckern …
Gras
Leere Schneckenhäuser
Zapfen
Baumrinde
Federn
Sand

Ein Kind stellt Holzbausteine auf einen geschmückten Tisch. — Kinder lassen sich gerne für solche Aktionen begeistern.

Damit euer kleiner besonderer Ort lebendig wird, ist es natürlich strengstens erlaubt, damit zu spielen. Dafür eignen sich kleine Holzfiguren oder Stoff-Püppchen. In den Kinderköpfen werden dort sicher die schönsten Feste gefeiert und Abenteuer erlebt.

Wenn ihr gerne bastelt, könnt ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen und alles selbst anfertigen und ergänzen, was ihr mögt. Zum Beispiel kleine Mäntelchen für die Holzfiguren häkeln oder Tiere filzen oder eine Girlande gestalten.

Und alle paar Monate, wenn die Natur ihr Aussehen verändert, könnt ihr euch gemeinsam etwas Neues einfallen lassen und den Tisch etwas auffrischen. So habt ihr ein gemeinsames kleines Projekt, das regelmäßig wiederkehrt und euch die verschiedenen Eigenschaften der Jahreszeiten präsentiert. Ein tolles Ritual für die ganze Familie!

Wem die vier Jahreszeiten nicht genug sind, der kann natürlich auch jeden neuen Monat oder sämtliche Feste und besonderen Anlässe zum Neugestalten des Jahreszeitentisches nutzen. Euren Ideen sind keine Grenzen gesetzt.
Außerdem ist es eine super Gelegenheit, mit den Kindern zusammen vor dem Umgestalten ein wenig Ordnung zu machen und Platz für die neuen Ideen zu schaffen.

Probiert es doch mal aus! Wir freuen uns über Bilder von eurem ganz individuellen Jahreszeitentisch!